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Sinne) verbunden sind. Ein scharfes und umfassendes Blickfeld stellt eine notwendige
Voraussetzung dar, um Gefahren zu erspähen, zu bewältigen und nicht zuletzt auch, um
den sexuellen Partner zu finden. Nicht weniger wichtig ist die Beschaffung notwendiger
Nahrung durch Jagen und später durch die Landwirtschaft.
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3.- Eine Urangst: Angst vor dem Unbekannten
Am Anfang seines fötalen Stadiums verfügt der Homo Sapiens nur über phyloge-
netische Information. Darauf folgt, verlappend, das ontogenetische Stadium, in welchem
die Kenntniserweiterung aus seiner unmittelbaren Umwelt ihren Anfang nimmt. Hier
beginnt die Überlieferung, welche vorwiegend in den Händen der ersten Bezugsperson
liegt. Adolf Portmann prägt den Begriff "sozialer Uterus", um die notwendigen mensch-
lichen Beziehungen und materiellen Erfordernisse des Neugeborenen zu beschreiben,
welche nach der Geburt auftreten und sich durch lange Jahre hindurch entwickeln, auf
alle Fälle über einen längeren Zeitraum hinweg, als bei allen anderen Tieren. Dabei
muss die erste und wichtigste Bezugsperson (hier vereinfachend als die Mutter bezeich-
net) das Kind allmählich von dem Unbekannten zu dem Bekannten hinführen. Dies ist
sicherlich ein sehr kompliziertes Zusammenspiel zwischen Mutter und Kind, in wel-
chem die Mutter vorbestimmte Beziehungsmusterangebote präsentiert. Francoise Dolto
(1991) gelangt diesbezüglich zu folgender Formulierung: "Geboren werden ist vor allem
der Eintritt in eine vollkommen unbekannte Umwelt". Jeder Lernprozess sollte also, im
besten Fall, eine lustvolle, lebendige und allmähliche Auseinandersetzung sein, anstatt
eine angstvolle Abwehr der gefährlichen Welt gegenüber. Dabei befindet sich die Mut-
ter vor der schwierigen Aufgabe, eine taktvolle, spontane und warmherzige Vermittlerin
zu sein. Diese Vermittlung, mit allen ihren komplizierten Beziehungsmustern, wird jeg-
liches spätere Lernen, bzw. jegliche Handhabung des dialektischen Zusammenspiels
zwischen Altem und Neuem prägen. Die Entwicklungslinie, die Neugierde, die Sexual-
gier und das Inzestverbot werden die Zukunft des Erkenntnisvermögens bis ins winzige
Detail mitbestimmen. Es erübrigt sich, daran zu erinnern, dass sich alles Menschlich-
Seelische im Rahmen der Konfrontation zwischen Lebens- und Todestrieb befindet, und
dass Erkenntniserweiterung am besten funktioniert, wenn sie von Eros durchdrungen ist.
Die Angst vor dem Wissen des Nicht-Wissens wird zum Hindernis sowohl für das
Lernen, als auch für das Lehren, solange sie unbewusst bleibt. In der Erziehungs- wie
auch in der "Nacherziehungs"-Praxis konfrontiert die eigene unbewusste Reaktion ange-
sichts der Lernstörungen des Lernenden sowohl den Lehrer als auch den Analytiker zu-
nächst einmal mit der Notwendigkeit, die eigene Unwissenheit zu ertragen. Darauf folgt
125
4.- Der Unwissenheits-Skandal
zuerst die Untersuchung vor allem der psychosexuellen Faktoren, die hinter der Lernstö-
rung stehen und weiterhin die Untersuchung von unbewussten Faktoren in der Bezie-
hung: Was geschieht in dem Anderen, in mir, und was geschieht zwischen uns beiden?
Es ist für die Psychoanalyse eine Grunderfahrung, dass die Schwierigkeiten des Anderen
die eigenen in Bewegung setzen. Wir haben erwähnt, dass das Kind in seiner angstvol-
len Entdeckung des Unbekannten die Begleitung des Erwachsenen braucht. In diesem
Prozess sollte sich der Erwachsene darüber bewusst sein, dass er viele Wissenslücken
hat, und dass er nicht versuchen muss, seine Unwissenheit mit unbewussten angstvollen
Reaktionen auszulöschen. Diese Reaktion manifestiert sich in einer Neigung zum Dog-
matisieren oder darin, das beständige Hinterfragen zum Stillstand bringen zu wollen.
Aus Angst vor der eigenen Unwissenheit, d.h. Unwissenheit der Lehrer, Politiker,
Analytiker, versucht man, einen "Schuldigen" draußen und auf der Ebene des Bewusst-
seins zu suchen, wo er natürlich nicht zu finden ist. Der Erzieher (Analytiker, Politiker)
kann die Widerstände des Lernenden schwer verstehen, wenn er seine eigenen übersieht.
Nur wer sich seine eigenen Schwierigkeiten bewusst machen kann, kann als Stützpunkt
und Brücke für die Heranwachsenden wirken. Auf solche Weise werden die Schwierig-
keiten interessante und genussvoll zu überwindende Aufgaben, nämlich das Rätsel der
Situation (Störungen, Apathie, u.s.w.) zu entziffern. Dies soll aber nicht bedeuten, dass
es immer gelingt, und dass wir dabei ohne Misserfolge verfahren können.
Wenn wir den freudschen Begriff des Durcharbeitens auf diese Thematik der
Lernstörungen (immer im weitesten Sinn des Wortes) anwenden, bedeutet dies, die
Probleme (Störungen) zu konfrontieren, zu verstehen, zu bearbeiten, wobei die Proble-
matik unseres hochbeschränkten Wissens nicht ausgeklammert werden darf.
4.- Der Unwissenheits-Skandal
Infolge der ständigen Überflutung durch neues Wissen befinden wir uns inmitten einer
ständigen narzisstischen Kränkung unseres Lernvermögens, ja unserer gesamten Per-
sönlichkeit. Anders ausgedrückt, man hat mathematisch feststellen können, dass wir
notwendigerweise im geometrischen Ausmaß ignoranter werden. Diese narzisstische
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4.- Der Unwissenheits-Skandal
Kränkung, die ich hier die "Fünfte" nennen möchte, kann man zu den drei anderen be-
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